Arithmetik 1800
1801 erschienen sowohl C.F. Gauss' "Disquisitiones Arithmeticae" als auch
J.H. Pestalozzis "Wie Gertrud ihre Kinder lehrt", zwei Schlüsselwerke, die die Arithmetik
neu definierten. Pestalozzis Buch gilt als Grundlage der modernen pädagogischen
Auffassungen in Sachen Alphabetisierung und Grundschularithmetik, Gauss' Werk als
die Grundlegung der Arithmetik als akademischer Disziplin. Es wird die Diskontinuität
der Unterrichtsmethoden vor und nach 1800 erörtert, die Wende von "mechanischem"
Kalkül zur psychologisch begründeten Methode. Vor diesem Hintergrund wird dann der
Charakter von Gauss' Werk analysiert, denn Gauss wurde gerade am Kreuzpunkt zweier
Rechenunterrichtstraditionen sozialisiert, stiftete aber zugleich eine neue
wissenschaftliche Diskursivität, die bis zum heutigen Tag andauert.
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